Freundeskreis Integrative Dienste e.V. Neue Bergstraße 6 - 13585 Berlin-Spandau - Tel 030-13013 1000 - Fax 030-1313 1001 - www.fid-spandau.de

Mehr als 40 Jahre Freundeskreis in Spandau

Unsere Geschichte seit 1977

Die Anfänge des Freundeskreises waren klein: 1977 gründeten engagierte Mitarbeiter*innen der Nervenklinik Spandau, der damaligen Großklinik am Stadtrand, den Freundeskreis Nervenklinik Spandau e.V.

Unter der Leitung eines Pfarrers gab es ab 1979 das erste Angebot im Betreuten Wohnen für ehemalige Langzeitpatienten der Nervenklinik Spandau. Damals übernahmen der Pfarrer und eine ABM-Kraft die Betreuung. Diese erste Phase in der Geschichte des Freundeskreises war geprägt durch die Enthospitalisierung. Im Zusammenhang mit der Psychiatrieenquete entstanden in vielen Regionen in Deutschland kleine psychosoziale Träger, die, oft zu Beginn ehrenamtlich oder prekär ausgestattet, neue Wege gingen und vor allem Wohn-, Arbeits- und Kontaktmöglichkeiten in der Gemeinde für Kliniklangzeitpatienten schufen.


1990 wurde Martina Dahms, langjährige Mitarbeiterin des Freundeskreises, die erste Geschäftsführerin. In den folgenden Jahren entstanden die ersten langfristigen Wohnprojekte, die auch heute noch Standorte der FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH sind: Die Häuser in der Radelandstraße konnten angemietet und das Haus in der Falkenseer Chaussee konnte gekauft werden. Der Träger wuchs, es kamen neue Betreuungsplätze und mehr Mitarbeiter*innen dazu. Auch der Zuverdienst Spandau wurde gegründet, ebenfalls aus ganz kleinen Anfängen heraus.


Diese Zeit prägte auch eine enge Zusammenarbeit mit engagierten Mitarbeiter*innen der Klinik. So entstand der Bereich Sucht und psychische Erkrankung, der sich heute am Standort Falkenseer Chaussee befindet, in enger Zusammenarbeit mit einem langjährigen, auf Sucht spezialisierten Arzt der Klinik.


2007 wurde der Verein umbenannt in Freundeskreis Integrative Dienste e.V. Mittlerweile hatte der Verein 76 Plätze in der Wohnbetreuung und 44 Mitarbeiter*innen. Kurz darauf, 2008, übernahm die langjährige Mitarbeiterin Gisela Schmidt-Nieße die Geschäftsführung. Ihr gelang es, den Freundeskreis zu modernisieren. Es kamen weitere Standorte mit attraktiven Wohnmöglichkeiten für Psychiatrie-Erfahrene hinzu. Die Angebote, die die FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH heute macht, wurden in dieser Zeit neu entwickelt oder weiterentwickelt.


Nicht länger prägte die Enthospitalisierung die Arbeit des Freundeskreises, sondern es musste darum gehen, sich auf veränderte Zielgruppen und Rahmenbedingungen einzustellen. Unter der Führung von Gisela Schmidt-Nieße wurden neue Einrichtungskonzepte entwickelt, um etwa Obdachlosigkeit von Psychiatrie-Erfahrenen zu vermeiden oder zu überwinden, oder auch um älteren Psychiatrie-Erfahrenen ein möglichst selbständiges Leben zu ermöglichen. Auch wurde mit der ersten Einstellung einer EX-IN-Mitarbeiterin 2012 ein neuer Weg beschritten: Schrittweise öffnete sich der ganze Träger auf allen Ebenen für die Zusammenarbeit mit Psychiatrie-Erfahrenen. Zudem brachte Gisela Schmidt-Nieße die trialogische Besetzung von bezirklichen Gremien der Sozialpsychiatrie, wie der PSAG, auf den Weg. Auch die Überführung des Vereins in die FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH fällt in diese Zeit.


Seit 2016 ist die vorherige Bereichsleiterin Intensiv Betreutes Wohnen, Tina Lindemann, Geschäftsführerin. Sie führt das Engagement für EX-IN-Mitarbeit fort und hat auch ihre Masterarbeit zu diesem Thema geschrieben. Sie engagiert sich für Trialog in der Sozialpsychiatrie. Heute hat der Zuverdienst Spandau 60 Plätze im Zuverdienst und 27 im Arbeitsprojekt. Die FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH hat etwa 150 Plätze im Betreuten Wohnen und fast 100 Mitarbeiter*innen, darunter 4 mit der EX-IN-Ausbildung.


Aktuell präsentiert das BTHG die wohl größte fachliche und organisatorische Herausforderung für den Träger. Wir wollen schrittweise unsere fachliche Arbeit noch verbessern, um volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe der Betroffenen zu fördern.